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Mix & Match

Modefotografie begegnet zeitgenössischer Kunst

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Mix & Match Modefotografie begegnet zeitgenössischer Kunst

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Die Ausstellung ist ein Streifzug durch 100 Jahre Modefotografie und zeigt neue Wege auf, dieses Genre als museale Kunstform wahrzunehmen und zu etablieren. Dabei umfasst die Modefotografie-Sammlung nicht nur «High Fashion», ausgehend von den 1930er-Jahren bis heute, sondern erweitert die Definition von Modefotografie um den Aspekt des «Street Style»: Die High-Fashion-Fotografie verkörpert das Leben, nach dem wir streben, die Street-Style-Fotografie das Leben, das wir tatsächlich führen. Nebeneinander betrachtet, sieht man, wie das eine das andere beeinflusst – und umgekehrt.

Es ist eine Premiere, dass in dieser Ausstellung «Mix & Match» mit rund 1000 Werken aus der Nicola Erni Collection Modefotografie und zeitgenössische Kunst bewusst miteinander kombiniert und intuitiv in Beziehung zueinander gesetzt werden – so werden Werke von Sylvie Fleury oder Jean-Michel Basquiat Seite an Seite mit Modefotografien von Ellen von Unwerth oder Peter Lindbergh gezeigt. Diese Gegenüberstellungen sind oft unerwartet, visuell überraschend, spielerisch und offen für neue Entdeckungen und Interpretationen.

Den Auftakt zur Ausstellung bilden die nebenstehenden drei Werke des britischen Fotografen Martin Parr, der 2019 eine Modestrecke für die amerikanische Vogue fotografiert und dabei den musealen Raum als Kulisse wählte. Entstanden ist eine Symbiose aus Modefotografie und zeitgenössischer Kunst, die inhaltlich auf die Ausstellung einstimmt.

«Mix & Match» ist nach 13 thematischen Schwerpunkten gegliedert. Das Herzstück der Ausstellung «Die Modefotografie – vom Magazin zum Kunstwerk» reflektiert den Kontext der Modefotografie und erinnert daran, dass diese ursprünglich als kommerzielle Auftragsarbeit für Magazine und Kampagnen entstanden ist.

«Was wohl als persönliche Vorliebe und vage Idee begann, manifestierte sich bald als visionäre Sammlungsstrategie und wegweisende Aufarbeitung eines im Museums- und Kunstkontext oft missverstandenen und bis heute vernachlässigten Mediums. Was Nicola Erni mit der für sie so charakteristischen Verve als auch flamboyantem Entdeckungsgeist geschaffen hat, war zuerst ihr und später dann vielen anderen bewusst – eine dringend notwendige, fundierte und dabei aber auch freudig spielerische Entwicklung einer grundlegenden Sammlung und Aufarbeitung der Modefotografie als prägender künstlerischer Ausdrucksform des 20. und 21. Jahrhunderts» — Max Hollein

Die Ausstellung entstand in Zusammenarbeit mit Birgit Filzmaier, Zürich. Begleitend zur Ausstellung erscheint im Phaidon Verlag die Publikation «Mix & Match. Modefotografie begegnet Zeitgenössischer Kunst».

Installation view: Tim Walker. The Garden of Earthly Delights, Het Noordbrabants Museum, ’s-Hertogenbosch, 4 November 2017 – 25 February 2018. Photo: Joep Jacobs

Installation view: Erik Madigan Heck: Old Future, Musée des Beaux-Arts, Le Locle, 2 November 2018 – 27 January 2019. Photo: Musée des Beaux-Arts, Samuel Zeller

Installation view (painting in the foreground): Hat Full of Rain (1996), Julian Schnabel: Aktion Paintings 1985-2017, ARoS Aarhus Art Museum, Denmark, 12 October 2018 – 3 March 2019. Photo: ARoS Aarhus Art Museum, Anders Sune Berg

Installation view: Sixty Last Suppers  (1986) by Andy Warhol included in the exhibition Andy Warhol, Tate Modern, London, 12 March – 15 November 2020. Artwork © The Andy Warhol Foundation for Visual Arts, Inc. Photo © Tate, Andrew Dunkley

Architekur und Design​

Das Zusammenspiel zwischen Kunst, Architektur und Design ist Nicola Erni ein grosses Anliegen. Ihre Philosophie der Interaktion zwischen diesen drei Elementen realisierte sie im Sinne eines «Extended Living Room» – ein erweitertes Wohnzimmer – und macht dies seit 2020 der Öffentlichkeit zugänglich. Durch die Öffnung des Privatmuseums freut sie sich, ihre Passion mit jedem Interessierten teilen zu können.

Das erste Sammlungsgebäude wurde 2013 fertiggestellt. Den Besucher erwartet ein bunter Mix aus Kunst, Möbeln, ausgesuchten Designobjekten und dekorativen Accessoires. Dadurch entsteht ein persönlicher Raum mit einzigartiger musealer Präsentationsfläche.

Ein zweiter Bau wurde im November 2020 fertiggestellt. Die beiden Baukörper, eingebettet in einen übergreifenden Grünraum, reagieren innerhalb des neu entstandenen Ortes unterschiedlich: Die rohe, gespitzte Oberfläche des Dietfurter Muschelkalksteins gibt der Fassade des ersten Gebäudes einen skulpturalen Ausdruck; im Gegensatz dazu steht der Glanz der Hülle mit geschliffenen Schalen in Kupfer-Aluminium Legierung des zweiten Gebäudes, der im Inneren mit dynamischen Zwischenräumen überraschende Sichtachsen bietet.

Die Sammlung

Die Nicola Erni Collection in Steinhausen bei Zug beherbergt eine umfangreiche Kunstsammlung mit Fokus auf Fotografie und zeitgenössische Kunst.

Seit über 25 Jahren folgt die Sammlerin Nicola Erni ihrer Leidenschaft und hat Werke erworben, die sie berühren. So ist eine der grössten Fotosammlungen in privater Hand entstanden, die zwei Schwerpunkte vereint: Fotografien der 1960er und 1970er Jahre mit Fokus auf den gesellschaftlichen Wandel – Zeitgeist & Glamour – sowie eine umfangreiche Sammlung von Modefotografien aus den 1930er Jahren bis heute. Zeitgenössische Kunst ist ein weiterer bedeutender Sammlungszweig und umfasst eine Bandbreite von Malerei, Skulpturen, Zeichnungen und monumentale Installationen.

Vertreten sind Künstler wie Richard Avedon, Jean-Michel Basquiat, Elmgreen & Dragset, Sylvie Fleury, Hassan Hajjaj, Duane Hanson, Rashid Johnson, Annie Leibovitz, Peter Lindbergh, Sarah Moon, Helmut Newton, Julian Schnabel, Cindy Sherman, Yinka Shonibare CBE, Mario Testino, Andy Warhol oder Harley Weir.